Dass mit Blick auf das Klima und die schwindenden Ressourcen akuter Handlungsbedarf besteht, bezweifeln glücklicherweise nur noch die wenigsten. Dennoch scheinen viele zu erstarren, wenn es darum geht, das eigene Handeln zu verändern. Zu groß, zu umfangreich erscheinen die Umbrüche. Es wird unbequemer, aufgezwungener Verzicht befürchtet. Genau diese Befürchtungen wollen wir während der Projekttage überprüfen. Schränkt Ressourcenschonung wirklich meinen Alltag ein oder kann ich sie evtl. ganz einfach integrieren? Fragen, die wir klären wollen, wären beispielsweise: Welche Methoden gibt es? Welche Bereiche des Lebens sind betroffen? Welche Schritte kann ich unternehmen? Die Teilnehmenden erhalten Einblicke in verschiedene Teilaspekte der Nachhaltigkeit und erfahren, wie sie einen Beitrag zu mehr Umweltschutz leisten können. Dabei soll besonders vermittelt werden, dass niemand alles sofort perfekt umsetzen muss. Die Reise beginnt immer mit dem ersten Schritt.
Viele junge Leute sind durch das Zusammenleben in einem gemeinsamen Haushalt an die Lebensgewohnheiten ihrer Eltern/Erziehungsberechtigten gebunden. Das Projekt soll für sie einen Raum öffnen, in dem sie sich ausprobieren und austauschen können. Durch kleine Umstellungen, die sie vornehmen, erleben sich die Jugendlichen als selbstwirksam und nehmen mitunter Einfluss auf ihr Umfeld. Vielleicht können sie nicht bewirken, dass die Eltern/Erziehungsberechtigten ein Elektroauto kaufen oder ihre Urlaubsplanung umstellen, aber dafür bspw. den Fleischkonsum reduzieren oder auf Plastikflaschen verzichten.
Das Projekt ist ganzheitlich angelegt sowohl in den Rahmenbedingungen als auch bzgl. der thematisierten Inhalte und Aktionen. Den Teilnehmenden soll Nachhaltigkeit vorgelebt werden, ohne ihnen dabei Verhaltensweisen aufzwingen zu wollen. Sie schauen vielmehr – auch im Austausch untereinander und mit den Referent*inn*en - welche Aspekte sie für sich aufgreifen möchten.
Nach der Teilnahme am Projekt sollen die Jugendlichen eine Ahnung davon haben, was sie bereits in ihrem Alter selbst entscheiden können und wie sie selbst ihren Lebensstil nachhaltiger gestalten können. Bestenfalls wecken die Projekttage bei ihnen die Lust auf mehr und es kann gemeinsam geplant werden, wie es nach den Projekttagen weitergehen soll. Zusätzlich erhoffen wir uns durch die Projekttage Anregungen zur Steigerung der Nachhaltigkeit in der Bildungsstätte bzw. unserer verbandlichen Jugendarbeit allgemein.