Seit dem letzten Jahr hat sich viel für die Yezidische Gemeinde und besonders für unsere Jugendgruppe verändert. Durch die Situation im Nord-Irak und Syrien hat die yezidische Community ein schweres Schicksal erlitten. Viele sind geflüchtet oder befinden sich weiterhin auf der Flucht, andere sind noch immer gegangen im Kessel von Hass und Verfolgung. Aber auch anderswo auf der Welt fliehen Menschen aus den unterschiedlichsten Gründen. Ziel ist unter anderem Deutschland, in unserem Fall Osterholz.

Hier in Osterholz leben mittlerweile viele geflüchtete Menschen und die Stadt arbeitet daran, sie so gut wie möglich zu empfangen. In dieses Vorhaben ist auch unser Verein mit eingebunden. Auch in unserer Jugendgruppe haben wir Menschen mit Fluchterfahrung. In einer Vorbesprechung waren wir uns schnell einig, die Thematik der Flucht zu bearbeiten bzw. der Integration nach der Flucht. Wir möchten mit anderen Gruppen, nicht nur Yeziden, das Schicksal aufarbeiten, das Menschen während und nach ihrer Flucht widerfährt. Wir möchten zusammen die Perspektive geflüchteter Menschen in den Mittelpunkt rücken: Wie werden sie aufgenommen, wo haben sie Schwierigkeiten, wie wird ihnen geholfen, wo widerfährt ihnen Anfeindung oder gar Rassismus?

Durch dieses Projekt möchten wir vor allem zur Erweiterung des Horizontes beitragen, indem wir versuchen eine Brücke zwischen Aufnahmegesellschaft und Neuankömmlingen zu bauen. Beide Seiten sollen die Position des Anderen verstehen, die Wahrnehmung aus der Perspektive des Gegenübers erfahren und auf einander zu gehen. Empathie für geflüchtete Menschen, für ihr Schicksal und ihre Situation in Deutschland – das ist es, was wir mit diesem Projekt erreichen wollen. Wir wollen die Vielfalt in Osterholz sichtbar machen und einen Beitrag zur Willkommenskultur im Landkreis Osterholz leisten.

Im Zuge des Projektes sollen auch die Jugendlichen stärker ans Ehrenamt geführt werden und weitere Multiplikator*innen für die Jugendarbeit herangebildet werden. Dabei ist uns auch die Vernetzung zwischen den unterschiedlichen Verbänden und Gruppen wichtig. Besonders wollen wir im Vorfeld des Projektes die verschiedenen Jugendgruppen im Landkreis Osterholz ansprechen, die Mitglied des Landesjugendrings sind. Wir wünschen uns eine bessere Zusammenarbeit mit Ihnen. Auch wollen wir die Mitarbeiter der Städtischen Jugendarbeit ansprechen, um so noch mehr interessierte Jugendliche für das Projekt zu gewinnen.