18.04.2016 │ MachMit! │ Beteiligung
Feedback zur Veranstaltung „MachMit!“:
05./06. März 2016
Was war gut?
Was hat euch am besten gefallen?
Was hat eu...
Feedback zur Veranstaltung „MachMit!“:
05./06. März 2016
Was war gut?
Was hat euch am besten gefallen?
Was hat euch bewegt?
Was hat euch berührt?
Ich fand es sehr schön, und wir haben uns sehr gefreut, dass wir dabei waren und mitmachen konnten. Ich danke euch alle für eure Merksamkeit und das ihr die Flüchtlinge helft. Wir haben eigentlich schöne Zeit mit euch verbracht und viel gelernt. Wir freuen uns wieder auf euch wiederzusehen.
Vielen Dank für die Einladung.
Ich fand den Vortrag über die Entstehung des Krieges in Syrien sehr gut und denke dass dies sehr wertvoll für die Arbeit mit syrischen Flüchtlingen ist. Zudem waren die persönlichen Noten sehr gut!
Ich habe mich sehr gefreut, dass ich hier mit euch war. Wir hatten viel Spaß und wir haben Schöne Zeit mit euch verbracht.
Ich wünsche mir, dass es euch gut geht und ich würde mich sehr freuen, auf ein Wiedersehen.
Ihr habt tolle Aktionen für Flüchtlinge gemacht und wir sind sehr dankbar dafür.
I like to be with you, I’m so glad how the German People like to help the Syrian People.
I understand that we are so lucky to be in Germany with you.
I love you all.
Ich habe es als gut und wichtig empfunden, die Hintergründe des Syrien-Konfliktes verdeutlicht zu bekommen, um die Situation besser zu verstehen.
Mich hat der Gesang in der Kirche gestern bewegt.
Das Video von Boushkin mit den Fotos hat mich am meisten berührt.
Am meisten berührt haben mich die persönlichen Erfahrungen der SyrierInnen.
Toll war auch das Lernen der arabischen Tänze und die Offenheit der Menschen.
Ich habe einen besseren Einblick in die Komplexität des Syrien-Konfliktes bekommen und kann jetzt besser nachvollziehen, was ich in den Nachrichten lese und höre.
Die Berichte von unseren syrischen Gästen haben mich zutiefst bewegt und mich sehr zum Nachdenken angeregt. Persönliche Einzelschicksale, die nur ein paar von unzähligen weiteren sind und nur einen kleinen Ausschnitt von all dem Schrecken und Unfassbaren in Syrien zeigen.
Mich hat es besonders beeindruckt, zu sehen wie die Städte vor & nach dem Krieg aussahen.
Mich haben die Bilder aus Aleppo bewegt. Schutt und Asche, verschüttete Menschen.
Mir wurde klar, wie verworren der Syrienkonflikt wirklich ist.
Boushkins Arabische Gesänge in der Klosterkirche.
Es war sehr berührend von Nowzat, Boushkin, Eva & Ibrahim zu erfahren wie sie nach Deutschland gekommen sind.
Frieden, Sicherheit, Freiheit, ein Zuhause und die Menschen, die wir lieben, um uns zu haben ist nicht selbstverständlich.
There are a lot of People who taking care of our sufferings and pains.
We should respect others culture to let them respect our culture.
In the church we find what we believe.
Die sehr persönlichen Erfahrungen & Erzählungen der Syrer. Ihre Offenheit uns gegenüber.
Das gemeinsame Singen und Tanzen!
Die Begegnung mit den Flüchtlingen und ihre Geschichten.
Ich fand es schön, dass wir so viele Eindrücke persönlich erzählt bekommen haben. Das hat mich sehr bewegt und mir neue Kraft für meine Arbeit gegeben.
Mir ist klargeworden, wie viel persönliche Gespräche ausmachen und wie viel Vertrauen man in kurzer Zeit aufbauen kann, wenn man ehrlich und offen ist.
18.04.2016 │ MachMit! │ Beteiligung
Am Wochenende 5./6. März 2016 haben wir das Projektseminar „MachMit!“ in der der Evangelischen Akademie Loccum durchgefü...
Am Wochenende 5./6. März 2016 haben wir das Projektseminar „MachMit!“ in der der Evangelischen Akademie Loccum durchgeführt. Teilgenommen haben 15 Schülerinnen und Schüler aus Wunstorf sowie 4 junge Syrier, die aus Alepo geflüchtet sind und 3 junge Erwachsene aus Winsen, die sich dort in dem Internationalen Café des Kirchenkreises Winsen/Luhe engagieren. Das Projektseminar glich eher einer Tagung: viele Referenten haben zu dem Thema aus unterschiedlichen Richtungen etwas beigetragen.
Zu Beginn berichtete der Bürgermeister von Wunstorf, Herr Rolf-Axel Eberhardt, wie die Stadt Wunstorf auf die Herausforderung zur Unterbringung von Flüchtlingen reagiert und diese Herausforderung bisher auch bewältigt hat.
Als zweiter Referent am Vormittag referiert Lino Klevesath aus Göttingen (Dok-torant der Politikwissenschaft) über die geschichtlichen und politischen Hinter-gründe des Syrienkonfliktes – angefangen bei der Auflösung des Osmanischen Reiches zum Beginn des 20. Jahrhunderts durch die Aufteilung des Gebietes unter den europäischen Kolonialmächten, dem Französischen Protektorat, über die ersten Jahre der Unabhängigkeit und den Versuchen, eine demokratische Staatsform nach europäischem Vorbild zu errichten; dem kurzen Zeitraum wechselnder Wahlen und Putsche bis hin zur dreißigjährigen Diktatur durch Hafiz al-Assad und der andauernden Diktatur durch Baschar al-Assad seit 2000. In diesen Jahren vergrößert sich die soziale Ungleichheit, (vermeintliche) Gegner wurden willkürlich verhaftet, gefoltert oder verschwanden.
Nach dem leckeren Mittagessen lockerten Anne und Lisa mit interaktiven Spielen die Stimmung auf. In der Kaffeepause fingen unsere syrischen Gäste auf dem Weg zum Kaffee auf der Straße an zu tanzen. Sie animierten uns zum Mittanzen.
Es fiel einigen schwer, aus dieser fröhlichen Runde wieder in den Seminarraum zu kommen. Hier wurde es dann emotional sehr intensiv: unsere syrischen Gäste, Ibrahim, Boushkin, Nowzat und Eva, die in den letzten anderthalb Jahren als Min-derjährige aus Alepo geflohen sind, erzählten uns über ihre Heimat; wie es vor dem Krieg war, die Entwicklung im Krieg, zeigten uns Bilder der Zerstörung (wie wir sie nicht im Fernsehen gesehen haben) und berichteten von ihrer Flucht nach Deutschland.
Zum Abschluss des Nachmittags hatten wir noch ein Skype-Interview mit Susanne Schmelter, Doktorandin der Kulturwissenschaften am Orient-Institut in Beirut. Frau Schmelter berichtete uns, wie sich der Bürgerkrieg in Syrien auf das befreundete Nachbarland Libanon auswirkt.
Nach dem Abendessen gab es einen besinnlichen Ausklang. Die Schulpastorin des Hölty-Gymnasiums, Frau von Stemm, hatte uns in die Loccumer Klosterkirche eingeladen. Bei Kerzenschein erkundeten wir die Kirche, in Zweier- oder Dreiergruppen und tauschten uns über Aussagesätze über Begriffe und Bedeutung von Heimat, Glaube und Gott aus. Ungeplant haben wir gemeinsam und einzeln in der Kirche gesungen und den Klang in der wundervollen Akustik in der Kirche auf uns wirken lassen. Nach den bewegenden und aufwühlenden Informationen des Tages hat uns das zur Ruhe kommen lassen. Danach verteilten wir uns. Eine Gruppe spielte noch zusammen, eine andere schaute gemeinsam Videos an, andere gingen frühzeitig zur Nachtruhe.
Am Sonntag ging es nach einem ausgiebigen Frühstück mehr oder weniger ausge-schlafen weiter. Nach einer kurzen Zusammenfassung des Vortages und einem Partneraustausch über die Eindrücke und Nachwirkungen erzählten Luca, Niklas und Ben von der SV-Projektgruppe des Hölty-Gymnasiums Wunstorf über ihr Projekt „MachMit!“ zur Betreuung von Flüchtlingskindern. Im Rahmen des jährlichen SV-Wochenendes in Silberborn ist im Winter 2014 die Idee entstanden, Flüchtlingskinder in Wunstorf zu unterstützen, mit ihnen spielen, lesen, Sport treiben, bei den Hausaufgaben helfen – aber vor allem mit ihnen sprechen. Dadurch sollten die Kinder spielerisch Deutsch lernen. So wollten die Hölty Schüler aktiv und spielerisch Schranken der Kulturen und der Sprache abbauen helfen und Rassismus entgegenwirken.
Anschließend berichteten Svenja, Sarah und Christopher aus Winsen/Luhe über die vielfältigen Aktivitäten wie das Internationale Café des Kirchenkreises Win-sen/Luhe. Sie schilderte die Aktivitäten nicht als „Arbeit mit“ oder „Betreuung von“ Flüchtlingen, sondern als gemeinsame Aktionen und Veranstaltungen, als Treffen und Feiern mit Freunden, von denen die gesamte Dorfgemeinschaft zum gemein-schaftlichen Leben erweckt wurde.
Als letztes referierte Frau Dr. med. Cornelia Oestereich, Fachärztin für Psychiatrie, Neurologie und Psychotherapie, über schwierige Situationen und einige Hintergründe zum Thema Traumatisierung und traumatische Erfahrungen. Viele Menschen erleben irgendwann in ihrem Leben schwierige, beängstigende oder bedrohliche Situationen. Die meisten Menschen haben die Fähigkeit, diese Situationen zu bewältigen und können oft hinterher gestärkt ihr Leben weiterleben. Diese Fähigkeit wird Resilienz genannt. Die Menschen, die in Syrien Krieg erlebt und die auf ihrer Flucht viele Widrigkeiten überwunden haben, haben viele schreckliche Erlebnisse hinter sich – sie haben aber auch eine enorme Stärke und Fähigkeit bewiesen, diese Hindernisse zu bewältigen und nach Deutschland zu kommen. Für einige Menschen können diese schrecklichen Erlebnisse solche Nachwirkungen haben, dass sie nicht mehr richtig froh werden und darunter leiden. Diesen Menschen kann psychiatrische (Trauma)-Therapie helfen. Diese Therapie bohrt aber nicht in der Wunde, fragt zunächst nicht nach den schrecklichen Erlebnissen – sondern sie fragt nach den schönen Erinnerungen, danach wie sie gelebt und gearbeitet haben, nach den Stärken und Fähigkeiten.
„Und das“, so schließt Frau Oestereich ihren Vortrag, „was ihr in den geschilderten Projekten macht, ist genau das richtige, um die Resilienz, den Lebenswillen zu stär-ken und um den Menschen zu helfen, diese schrecklichen Erlebnisse zu bewältigen.“ Frau Dr. Oestereich schrieb eine Woche später noch: „Ich bin immer noch sehr beeindruckt von den Jugendlichen, die in Loccum ihre Projekte vorgestellt haben und von deren allgemeinem Engagement. Ich bin sehr froh, vielleicht etwas für die Zukunft der Projekte beigetragen zu haben.“
Dies haben wir auch an diesem Wochenende erlebt. Ibrahim, Boushkin, Nowzat und Eva haben von dem Krieg in Syrien erzählt, von ihrer Flucht – sie haben uns aber auch die schönen Bilder aus ihrer Heimat gezeigt und von der Schönheit dort erzählt, sie haben mit uns – haben wir gemeinsam mit ihnen – getanzt und gesungen. Es war für uns alle ein informatives, beeindruckendes und bewegendes Wochenende.
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