Am Samstagmorgen startete der einheitliche Landesaktionstag in Hannover etwas chaotisch. Wo sind die Materialien, was müssen wir noch alles tun, wann kommen eigentlich manche Menschen und wie läuft das jetzt hier ab? Nach einigem hin und her durch Hannover stand dann endlich der ELAT-Stand vor Galeria Kaufhof. Einheitliche T-Shirts wurden noch bemalt, die Taschen wurden ausgelegt, Flyer lagen auf den Tischen und die Station zum Kosmetik filtern war auch aufgebaut. Anfangs besuchte uns dann auch noch Dirk Schuricht von der Alfred Töpfer Akademie für Naturschutz, dem Träger des FÖJs, um uns viel Glück zu wünschen und sein Freude über die tolle Idee auszudrücken. Teilnehmer*innen waren sehr viele aus Lüneburg da, einige aus Hannover und vereinzelt auch aus anderen Seminargruppen Und dann ging‘s auch schon los und es wurde mit viel Eifer und Spaß der Stand betreut und Menschen darauf angesprochen, ob sie nicht ihre Plastiktüte gegen eine nachhaltige Stofftasche tauschen wollen. Neben einigen ablehnenden oder unfreundlichen Reaktionen, hatten wir aber auch sehr viel gute Gespräche und Menschen sagten uns, wie klasse sie die Aktion finden würden und dass auch sie genug vom Plastik hätten. Teilweise kam auch Verwirrung auf, dass das ganze umsonst ist und warum wir das machen würden, aber wir haben versucht, sogar teils in anderen Sprachen klar zu machen, was unser Anliegen ist. Einigen interessierten Menschen konnten wir auch das FÖJ an sich näher bringen, da es nun mal gesellschaftlich bisher leider nicht sehr bekannt ist. Und dann war da noch der Flashmob, den die Projektgruppe Restlos glücklich aus Hannover organisiert hatte. Viele FÖJler*innen wurden animiert, sich kurzfristig eine Mülltüte über zu ziehen, ein Plakat oder Banner zu halten. Und dann ging‘s los zum Kröpcke und wir haben gesungen und waren laut gegen Plastikmüll! „Hey, vielleicht rettest du die Welt, wenn du schaust, was du täglich kaufst“ - so war der Refrain des Liedes, das extra für diesen Anlass geschrieben wurde. Viele Passant*innen wurden so auch auf uns aufmerksam und wir konnten unsere Unzufriedenheit in die Welt tragen. Der ELAT in Hannover war auf jeden Fall ein voller Erfolg und wir konnten viele Menschen erreichen.

Dann kommt der Tag, Samstag der 28.04.2018. Dieses Jahr hat sich das FÖJ etwas Großes vorgenommen und veranstaltet in drei Städten die Aktion "life of plastic - not fantastic - Gemeinsam gegen die Vermüllung". Dadurch gibt es drei unterschiedliche Erfahrungsberichte, die wir nun mit euch teilen wollen. Beginnen wir mit Oldenburg, für diese Stadt waren Greta und Tabea zuständig. Wir waren beide ziemlich aufgeregt, was der Tag bringt, denn wir konnten nichts voraus planen- wie wird das Wetter? Wie viele FÖJ'lerInnen werden da sein? Sind wir vielleicht ganz allein? Und.. wie wird unsere Aktion überhaupt ankommen? Zum Aufbau ging es um kurz vor zehn in der Innnenstadt los, wir hatten den Platz vor der LzO und hatten die Möglichkeit mit den Wagen ein Mal alles vor Ort abzuliefern. Schnell waren die ersten HelferInnen am Stand und Pavillion, Tisch, Plakate und Flyer wurden aufgebaut. Neben unserem Stand ist ein Baum gewesen, den wir ebenfalls mit einbinden konnten, der Schwerpunkt in Oldenburg war "Müll im Meer" und wir haben ein Mobilee aus dem Baum gemacht. Zusammen mit Karten, wie lange die gefundenen Gegenstände benötigen um zu verrotten, hatten wir um die 15 Strandfunde dort hängen - von Sperrholz über Deodosen und Fischernetze. Vom Baum aus haben wir dann Seile gespannt, an denen später alle gesammelten Plastiktüten drankommen sollten. Wir hatten Plakate vorbereitet mit dem Mikroplastik-Kreislauf und Tipps, wie kleine Veränderungen schon helfen können. Um kurz vor elf, pünktlich zum offiziellen Start waren wir fertig mit den Vorbereitungen und Aufbau und um die 20 FÖJ'lerInnnen waren gekommen um den Aktionstag zu unterstützen! In kleinen Trupps ging es los, um die PLASTIK GEGEN JUTE - Aktion in Gang zu bringen und es lief gut, richtig GUT! Innerhalb von anderthalb Stunden wurden alle 150 Taschen eingetauscht! Manche der Passanten waren so begeistert, dass sie die Taschen kaufen wollten, oder uns etwas spenden. Darauf waren wir überhaupt nicht vorbereitet.. Aber voller Freude! Auch am Stand lief es gut, viele Passanten schauten sich die Plakate an und nahmen sich noch Flyer mit, einige fragten, wie wir das alles schaffen konnten und wir konnten von der Unterstützung von Generationhochdrei berichten. Auch das Mobilee hat viel Aufmerksamkeit auf sich gezogen und die Seile waren übervoll mit Plastiktüten. Diese sortierten wir dann noch nach Anzahl der jeweiligen Läden und stellten auch diese Zahlen an Hand eines Plakats dar und es sind 170 Tüten dabei heraus gekommen! Unfassbar in einer so kurzen Zeit und alle Tüten kamen gerade frisch aus den Läden! Das ist schon schockierend und bestärkt uns in unserem Tun. Das Wetter hat glücklicherweise auch super mitgespielt und bis auf drei Tropfen war alles trocken. Nachdem die Taschen alle getauscht waren, haben wir noch Aufklärungsarbeit geleistet und konnten dann glücklich und zufrieden um 15 Uhr Pavillion und Tische abbauen und nach Hause fahren. Unsere gesammelten Taschen und Strandfunde hat netterweise die Abfallwirtschaft abgeholt, was auch alles reibungslos geklappt hat! Im Namen von Oldenburg können wir nur sagen - es war ein voller Erfolg!!!! :)

Dann war es so weit, am Donnerstag vor zwei Wochen haben wir uns in Verden getroffen um die letzten Vorbereitungen für den großen Tag voran zu bringen! Aus allen Richtungen sind wir angereist, bepackt mit 500 Jutebeuteln, 50 T-Shirts, Faben, Flyern und 1000 Flyern. Außerdem natürlich die beiden handgefertigten Stempel! Zunächst musste der Seminarraum umgeräumt werden, damit wir genug Platz für die Trocknung der Taschen hatten. Ein weiterer Tisch bei unserem ganzen Zeug war ebenfalls von nöten. Unterlagen, die Frage - was legen wir in die Taschen um das Durchdrücken zu unterbinden? - und weitere Fragen mussten zunächst geklärt werden. Dann ging es los, aber schnell fiel uns auf, dass 500 Taschen eine ganz schöne Hausnummer sind! Jedes mal muss der Stempel neu bepinselt werden, es soll gut aussehen, deswegen auch unterschiedliche Farben- das benötigt Zeit! Und da hatten wir nicht genug von... Aber zwei von uns stempelten den ganzen Zeitraum fröhlich vor sich hin, die Anderen waren mit Flyern um- und verteilen beschäftigt, plus für die Städte spezifische Prospekte sortieren, Taschen abhängen und weiterer Organisation. In den sechs Stunden des Treffens und viereinhalb Stunden effektiven arbeitens haben wir um die 80 Taschen bedruckt bekommen.. ziemlich ernüchternd, aber hilft alles nix. Jeder von uns hat einen Stapel Taschen und T-Shirts mit nach Hause genommen, um sie dort weiter zu bedrucken. Auch die Flyer und Plakate wurden aufgeteilt und eine Seminargruppe hat am Abend noch Banner entworfen, die wir am ELAT an den Ständen anbringen können. Auf unseren Blog haben wir noch weitere Informationen hochgeladen und hoffen nun auf Sonnenschein, viele Helfer und noch mehr Besucher in Oldenburg, Hannover & Osnabrück!

Alles läuft vorwärts, mittlerweile haben wir die meisten Materialien gesammelt und Donnerstag werden wir uns ein letztes Mal zusammen setzen und die restlichen Aufgaben erledigen. Die Taschen für die Passanten und T-Shirts für teilnehmende FÖJ'lerInnen müssen mit den handgefertigten Stempeln verschönert , sowie mit Infomaterial und Tipps befüllt werden , was jeder tun kann, um weniger Müll zu verbrauchen. Der Standaufbau muss besprochen werden und die letzten Fragen geklärt. Langsam steigt die Freude, denn die Plakate sind ebenfalls in Druck und können bald verteilt werden, um in den Städten für Aufmerksamkeit zu werben. Unser Träger schafft es ebenfalls, die Infokarte zum FÖJ rechtzeitig zu drucken und so können wir auch dieses Thema weiter tragen! Die Vorlage des Plakats ist ebenfalls unter der Galerie zu finden.

Da es manchmal gar nicht so einfach ist, eine Aktion zu organisieren, während die Organisator*innen über ganz Niedersachsen verteilt sind, gab es vor ein paar Tagen eine Telefonkonferenz des AK ELAT. Für unser kommendes Treffen musste einiges geplant werden. Bei diesem werden wir die Taschen für den Tütentausch, sowie die T-Shirts für die Teilnehmer*innen mit Stempeln bedrucken und weiter Pappe zuschneiden, um Tipps zur Müllvermeidung auf den Boden sprühen zu können. Dafür müssen noch Materialien bestellt werden. Viele unserer angefragten Infomaterialien vom NABU und anderen Umweltverbänden zum Thema Müll sind dagegen bereits angekommen. Außerdem soll es Plakate geben, die wir aufhängen können. Für das Design von diesen haben wir nun eine Person gefunden, die uns dabei hilft. Auch in andere Richtungen arbeiten wir bei der Öffentlichkeitsarbeit, indem wir Zeitungen und Radiosender anschreiben, ob sie über uns Berichten können. Die Zielgruppe der Schüler*innen versuchen wir zu erreichen, indem wir Schulen um Oldenburg, Osnabrück und Hannover per Mail kontaktieren und sie bitten, die Infos an ihre Schüler*innen weiter zu geben. Auch suchen wir gerade nach einem Motto, unter dem der Tag laufen kann. Durch Kontakte können wir im übrigen wahrscheinlich erreichen dass der niedersächsische Umweltminister Olaf Lies den ELAT Hannover besucht. Formal laufen aktuell zudem die Anmeldungen der Stände bei den Städten. Weitere Fortschritte werden wir dann auf dem nächsten wirklichen Treffen machen können.

Ein weiteres Treffen der Gruppensprecher hat uns Anfang des Monats zusammen gebracht. Wir hatten einen Krankheitsfall zu verzeichnen, somit waren wir zu fünft. Wir haben einiges geschafft, Informationen die seit der letzten Telefonkonferenz dazu gekommen waren wurden besprochen, neue Kalkulationen erstellt. Da unser Aktionstag an drei Standorten gleichzeitig statt finden soll, haben wir weitere Definitionen vorgenommen. Osnabrück möchte mit einer Kinderaktion schon den Jüngsten durch die Filtrierung von Kosmetik zeigen, wo wir überall Plastik enthalten haben- und das obwohl es überhaupt nicht von Nöten wäre, dieses zu nutzen! Hannover hat mit der Projektgruppe "Restlos glücklich" und dem sich entwickelnden Flashmob eine tolle Möglichkeit erarbeitet Aufmerksamkeit zu bekommen. In Oldenburg wird eine Wand mit Artikeln zu der Thematik, sowie der Müll, der von Stränden mitgebracht wird den Schwerpunkt festlegen. Zusammen mit der Kosmetikfiltrierung und dem Taschentausch wollen wir damit ganz viele Niedersachsen und Niedersächsinnen zusammen bringen. Sprüche die als Vorlagen erstellt wurden, sollen mit Sprühkreide auf den Boden gebracht werden und so den Weg zu uns weisen. Die nächsten Schritte sind die Vorbereitungen für ein wirksames Auftreten in der Öffentlichkeit, Anschreiben für Schulen und Zeitungen, sowie Kontaktaufnahme mit Radios und lokalen Zeitungen der Regionen. Wir wollen alle in unserer Macht stehenden Hebel in Gang setzen, um möglichst viele Menschen mitzunehmen. Außerdem wollen wir eigene Plakate entwerfen und Drucken, um diese dann vorher in Jugendzentren, Unis, Schulen, Büchereien, Ortsämtern, (Bio)Märkten und Cafés aufzuhängen. Mitte April ist dann ein weiteres Treffen angesetzt, um die letzten Ideen zusammen zu bringen und die Materialien aufzuteilen. Somit haben wir noch einiges zutun, T_Shirts für die teilnehmenden FÖJ'lerInnen und Taschen für den Tausch müssen bestellt werden, Infomaterial gesammelt, die Plakate entworfen und in Arbeit gegeben werden, die Stände in den Innenstädten reserviert und weitere Fragen geklärt werden.