Mit den Lockerungen, die im Sommer 2020 durch die neuen Verordnungen im Bereich der Jugendarbeit herausgegeben wurden, kam wieder Leben in die Planungsgruppe. Durch die Möglichkeit, dass zu dem Zeitpunkt Aktionen mit bis zu 50 Personen ohne Abstand durchgeführt werden konnten, wurde ein Konzept für eine Sommerfreizeit in Form einzelner Aktionstage ohne Übernachtung erarbeitet. Eine Anmeldung war für jeden einzelnen Aktionstag oder den gesamten Zeitraum von einer Woche möglich. Es gab Krativangebote, eine Kanutour, erlebnispädagogische Angebote, Ausflüge und als Abrundung einen Gemeinschaftlichen Abschlusstag in der Jugendbildungsstätte. Durch die Teilnahme von Kindern, Jugendlichen und vereinzelnd auch Erwachsenen bildete sich eine sehr heterogene Gruppe von 10 Jahre bis 50 Jahren aus verschiedenen Herkunftsländern. Wo am Montag mit 15 Teilnehmenden in das Programm gestartet wurde, vervielfältigte sich im Laufe der Woche die Anmeldezahl, sodass die Gruppe am Abschlusstag auf 25 Teilnehmende gewachsen war. Die Unverbindlichkeit im Bereich der Anmeldung stellte eine große Herausforderung dar und benötigte viel Flexibilität und kurzfristige Absprachen in der Vorbereitung. Trotz alle dem waren diese fünf Tage im Sommer für Teilnehmende wie für das Planungsteam geprägt von vielen Herzensmomenten und einer großen Dankbarkeit, nach längerer Pause endlich wieder in persönliche Begegnung gehen zu können.

Wie viele andere auch, brachte Corona im Frühjahr 2020 viele inhaltliche Planungen durcheinander. So wurde es in der ersten Jahreshälfte sehr ruhig in der Jugendbildungsstätte. Geplante Programmpunkte mussten ausfallen. Digitale Alternativen kamen für die Zielgruppe aufgrund von Sprachbarrieren und schlichtweg fehlenden technischen Möglichkeiten nicht in Frage.

Ende 2019 gab es eine größere Reflexion des Projektteams. Hierbei wurde festgestellt, dass sich eine fest verankerte Zusammenführung der Aktionstage und der Sommerfreizeit als Schwierig gestaltet. Beide Angebote wurden sehr gut angenommen und haben Potenzial, sie weiterhin durchzuführen. Allerdings wurde deutlich, dass die kulturellen Unterschiede ein anderes Verständnis von Verbindlichkeit mit sich gebracht haben. So ist der Entschluss entstanden, das Projekt für das Jahr 2020 zu verlängern, da noch nicht alle Mittel abgerufen wurden, die Inhalte der beiden Angebote allerdings voneinander loszukoppeln. Darüber hinaus veränderte sich der Schwerpunkt der Bunten Sonntage insofern, dass der Fokus mehr auf die Beteiligung von Gruppen im Umkreis der Jugendbildungsstätte gelegt werden sollte. Mit dem neuen Schwerpunkt wurde parallel für die Aktionstage ein neuer Förderantrag gestellt.

Am 15. September konnte das schöne Wetter für einen letzten Aktionstag im Jahr 2019 genutzt werden. 26 Kinder verschiedener Nationalitäten tummelten sich vor allem im Garten der Jugendbildungsstätte, konnten sich eigene Buttons anfertigen, sich schminken lassen, die Kletterwand erklimmen und bei Keksen, Saft und Obst in der Sonne einen schönen Urlaubstag verleben. Durch den intensiven Kontakt vieler Teilnehmenden der Sommerfreizeit untereinander und zum Leitungsteam, wurden einige der Jugendlichen aus der Umgebung in die Planung und konkrete Durchführung des Aktionstages mit integriert. Ziele waren dabei mögliche Hemmschwellen der Kinder aus der Erstaufnahmeeinrichtung abzubauen, bei Sprachbarrieren zu helfen, weiteren Kontakt zu gleichaltrigen jugendlichen Helfer*innen aus dem Team aufzubauen und dabei die Jugendbildungsstätte als Anlaufstelle zu sehen und wahrzunehmen.

Unter dem Motto „Raus aus dem Alltag und rein in die Freizeit“ fand die „Kleine Frei(z)heit 2019“ über fünf Tage im Juli mit 16 Teilnehmenden unterschiedlicher Kulturen und Herkunftsländern statt. Eine Woche voller kleiner und großer Momente, dem sammeln neuer Erfahrungen, ganz viel Mut und über sich hinauswachsen, Gelächter und Ausgelassenheit, tollen Gesprächen, Dankbarkeit, Vertrauen und einigen neuen Freundschaften. Unabhängig ob Spiel und Spaß, gemeinsam aktiv werden oder der Austausch von Glaubenserfahrungen – diese Freizeit zeigt, dass es manchmal auch ganz leicht sein kann. „Eigentlich sind wir doch alles nur Menschen“, wurde von einem Teilnehmenden sehr passend am Ende der Woche zusammengefasst.

Der Sonntag am 07. Juli 2019 zeigte sich in noch größerer und bunterer Form. Bei bestem Wetter wurde ein sehr lebendiges Sommerfest veranstaltet. Durch vielfältige Möglichkeiten verteilten sich Kinder und Helfer*innen auf dem gesamten Gelände und luden zum Klettern, Spielen, Toben, Basteln, Schminken und einfach ein bisschen Pause machen ein. Gerade an solchen Tagen zeigt sich, wie wichtig diese Oasen im Alltag der Kinder sind, mit was für einer Leichtigkeit und Dankbarkeit die Angebote angenommen werden und wie viel an Erinnerungen mitgenommen wird.

Am 26. Mai 2019 konnte ein weiterer Aktionstag stattfinden und um die 30 Kinder verschiedener Nationalitäten im Haus begrüßt werden. Neben einigen Aktivitäten an der frischen Luft standen vor allem Malen, Schminken, Musizieren und Basteln auf dem Programm. Mit viel Leidenschaft konnten sich die Kinder eigene Pferde bauen und damit Wettrennen veranstalten.

Am 03. März konnte der erste Aktionstag in der Jugendbildungsstätte durchgeführt werden. 20 Kinder aus dem Erstaufnahmelager in Bramsche-Hesepe konnten einen bunten Nachmittag mit Basteln, Gesellschaftsspielen, Billard, Kicker,... und passend zur Karnevalszeit auch Schminken erleben.

Aufgrund verschiedener Terminschwierigkeiten und längerer Krankheitsphasen seitens der Kontaktpersonen der Erstaufnahmeeinrichtung in Bramsche konnten die angedachten Bunten Sonntage in diesem Jahr nicht durchgeführt werden. Da diesbezüglich bereits eine feste und wertvolle Kooperation besteht, deren Zielsetzung eine langfristige Bindung an die Jugendbildungsstätte ist, gab es zu dem Zeitpunkt keine Alternative, dieses Projekt mit anderen Kooperationspartner*innen durchzuführen. Aktuell laufen bereits konkrete Planungen und Terminfindungen mit den Kontaktpersonen und dem Team, das für die Organisation dieser Nachmittage zuständig ist, um so für das Jahr 2019 weitere Termine rund um die Kleine Frei(z)heit zu gestalten.

Im Juli 2018 konnte mit großem Erfolg die fünf-tägige Sommerfreizeit mit insgesamt 15 Teilnehmer*innen aus aller Welt durchgeführt werden., die in Rulle Urlaub machen, sich erholen, Gleichaltrige kennenlernen, voneinander lernen, sich austauschen, austoben und einfach eine schöne Zeit verbringen konnten. Es wurde gespielt, getanzt, gebaut, sich über viele Dinge ausgetauscht, voneinander gelernt und als Highlight gab es einen Besuch im Kletterwald. Geleitet wurde die Freizeit inklusive den Vor- und Nachbereitungen von einem ehrenamtlichen Leitungsteam aus der Jugendbildungsstätte und der Gemeinde vor Ort. Vertreten waren insgesamt acht verschiedene Nationalitäten, von denen vier Personen bereits im letzten Jahr an der Freizeit teilgenommen haben und an einem Wiedersehen und den vergangenen Erinnerungen anknüpfen wollten.

Zum 01. April 2018 wurde der Modellantrag genehmigt, somit kann das Projekt starten.