15.09.2017 │ Spielmobil Barsinghausen │ Vielfalt

Projekt-News

Das Projekt bestand ursprünglich aus insgesamt aus sechs Phasen, wobei die Projekthauptphase die sechswöchigen Sommerfer...

Das Projekt bestand ursprünglich aus insgesamt aus sechs Phasen, wobei die Projekthauptphase die sechswöchigen Sommerferien (1) darstellt, in denen das Spielmobil in Barsinghausen an drei Orten für jeweils zwei Wochen unterwegs war. Hier kamen vor allem kombinierte Methoden sozialraumorientierter, aufsuchender, mobiler und offener Kinder- und Jugendarbeit mit gruppen- und erlebnispädagogischen Inhalten zum Tragen, welche sich besonders am Alltag der jeweiligen Zielgruppe orientieren. Zuvor wurde der Bauwagen in Anlehnung an die Interessen und Bedürfnisse der Zielgruppen von innen und außen gestaltet und ausgestattet (2), ohne ihm sein Potenzial für etwaige Aktionen und Projekte innerhalb der Sommerferien zu entziehen, und ein Fahrplan (3) für die Projekthauptphase erstellt. Die Planung und Gestaltung des Bauwagens gelang über die Durchführung mehrerer Zukunftswerkstätten mit verschiedenen Kleingruppen, deren Ergebnisse in der gesamten Gruppe diskutiert und wiederum in Kleingruppen unter pädagogischer Anleitung realisiert wurden. Darüber hinaus ergaben sich an dieser Stelle bereits konkrete Aktionsideen für die Sommerferien. Der konkrete Fahrplan generierte sich über eine Sozialraum- und Le-bensweltanalyse, in denen nicht nur mögliche Standorte des Bauwagens, sondern auch Zielgruppen und deren Anliegen, Ideen, Bedürfnisse und Interessen im Rahmen der Gestaltung und Ausstattung des Spielmobils berücksichtigt wurden. Begleitende Öffentlichkeitsarbeit und Werbung (4) für das Sommerferienangebot geschah zum einen über verschiedenen Printmedien (Zeitungen & Flyer), zum anderen über digitale Medien (Inter-nethomepages, social media), sodass sowohl Kinder- und Jugendliche in ihren digitalen Lebenswelten, als auch deren Eltern über konservative Medien erreicht werden sollten. Dane-ben sollten im Rahmen der Netzwerkarbeit (5) verschiedene Kooperationspartner*innen ge-wonnen werden, deren Ressourcen, ggf. Standorte, Stromanschlüsse, sanitäre Anlagen, etc., man auf der einen Seite nutzen kann, die das Spielmobil auf der anderen Seite auch auf ihre Veranstaltungen einladen können. Eine Evalua-tion (6), im vorliegenden Fall nun eine Zwischenevaluation, sollte das Projekt ursprünglich im September 2017 abschließen und entscheiden, inwieweit das Konzept des Spielmobils in Barsinghausen verändert werden sollte und ob das Angebot dauerhaft eingerichtet wird. Die vorliegende Zwischenevaluation basiert auf der Erfassung quantitativer Besucher*innendaten und Rückmeldungen von Besucher*innen während der Projekthauptphase sowie eigenen Erkenntnissen. Aus Adressat*innenperspektive sind das Spielmobil Barsinghausen und seine Angebote sehr gut von Kindern und ihren Eltern angenommen und besucht worden. An allen Orten wurde der Wunsch geäußert, dass das Spielmobil wiederkommen soll. Es hat sich gezeigt, dass das Spielmobil von anderen Gruppen, nämlich Kinder im Alter von 2-10, aufgesucht wurde, als wir zunächst als Zielgruppe (Kinder und v. a. Jugendliche) definierten. Obwohl inhaltlich Anknüpfungspunkte bestanden hätten, spricht ein Spielmobilprojekt grundsätzlich, was der Name auch schon suggeriert, vielmehr Kinder an. Dies spiegelt sich in der Altersstruktur wider. Die Geschlechterverteilung bei den Kindern war in etwa ausgeglichen. Die Werbung hat trotz der Kosten und Mühen nicht sehr gut funktioniert, was zum großen Teil auf die Besucher*innenstruktur zurückzuführen ist. Im ländlichen Raum ist vielmehr auf konservative Medien, bspw. durch das direkte Verteilen von Flyern vor Ort, zurückzugreifen. Am Stärksten hat sich das Angebot durch Mund-zu-Mund-Werbung verbreitet, was im Zusammenhang mit der Größe des Aktionsortes zu sehen ist: Je kleiner der Ort, desto schneller und weiter die Verbreitung. Darüber hinaus avancierte das Spielmobil nicht selten zu einer Art Stadtteiltreff, wo sich Eltern und Kinder aus den Orten, die sich z. T. bisher gar nicht oder nur flüchtig untereinander kannten, treffen und miteinander vernetzen. Auch haben sich die Eltern und die Kinder in verschiedenen Hinsichten im Rahmen des Spielmobilprojekts ehrenamtlich engagiert. Der Bedarf nach und das Interesse an Angeboten der Kinder- und Jugendarbeit und darüber hinaus an Angeboten zur Förderung der nachbarschaftlichen Gemeinschaft war an allen drei Orten Barsinghausens, die außerhalb des Stadtzentrums liegen, deutlich erkennbar. Durch die sehr jungen Besucher*innen haben sich die Angebote auch stark verändert, als im Vorfeld geplant. Da die Kinder auch meist mit ihren Eltern oder anderen Bezugspersonen gekommen sind, haben wir nicht direkt ein Angebot für und mit Kindern machen können, sondern vielmehr kleinere Angebote für Kinder mit ihren Eltern, damit diese in Interaktion traten und ihre Beziehung gestalten konnten. So bestanden täglich verschiedene Möglichkeiten für die Besucher*innen zu spielen, zu malen und zu basteln oder verschiedene Sportarten zu betreiben. Die Kinder haben miteinander und mit ihren Eltern und/oder Bezugspersonen viel Neues gelernt, mussten sich einlassen und konnten sich insgesamt fernab von Leistungsdruck in hohem Maße ausprobieren. Größere (Jugend-)Projekte, die ursprünglich angedacht waren, konnten dadurch nicht realisiert werden. Auch waren vor diesem Hintergrund weniger Jugendliche aus der Projektgruppe während der Projekthauptphase, wenn v. a. Mädchen, vor Ort und haben gar selbst ein Angebot gestaltet. Die Jungen aus der Gruppe haben sich v. a. im Ausbau des Spielmobils, wofür sie viel Energie aufgebracht haben, engagiert, während die Mädchen, mehr als Besucher*innen, z. T. als Gruppenanleiterinnen, mit dem Spielmobil im Sommer unterwegs waren. Auch weil die Jugendlichen aus der Projektgruppe ihre Ferien genießen wollten und z. T. im Urlaub waren, hat das Engagement in der Projekthauptphase abgenommen. Dennoch haben sie und der Stadtjugendring die Motivation, das Projekt weiterzuführen, um an den Erfolgen und positiven Erfahrungen anzuknüpfen. Um das volle Angebot des Spielmobils ausschöpfen zu können, benötigt das Spielmobil einen Stromanschluss. Zwar konnten wir uns durch die Nutzung eines Notstromaggregats aushelfen, jedoch ist dieses sehr laut, sodass sich sowohl die Besucher*innen vor Ort, als auch Nachbar*innen gestört fühlten. Das Aggregat sollte von daher in einem wetterfesten und schallgeschützten Kasten am Spielmobil montiert werden. Darüber hinaus ist die Nutzung des Spielmobils, trotz seines Innenraums, stark wetterabhängig, da während schlechter Wetterlagen deutlich weniger Kinder und Jugendliche das Spielmobil aufsuchen. Alles in allem lebt die Spielmobilarbeit von Outdoor-Aktionen. Ein weiterer negativer Punkt waren die nicht vorhandenen sanitären Anlagen. Während Kinder und Jugendliche, die in der Nähe des Spielmobilstandortes wohnen, noch schnell nach Hause gehen konnten, war dies für Mitarbeiter*innen und Besucher*innen von weiter weg nicht möglich. Hier muss unbedingt eine Lösung gefunden werden. Auch die Netzwerkarbeit sollte intensiviert werden. Im Rahmen der Projekthauptphase kam es lediglich zu einer gelungenen Kooperation mit einer Stadtteilinitiative. V. a. der Austausch vor Ort sowie eine Vernetzung mit anderen Spielmobilprojekten in der Region wird angestrebt. Die Idee, den diesjährigen Spielmobilkongress in Karlsruhe zu besuchen, wurde aufgrund des hohen Aufwands, den wir lieber in unser Projekt stecken möchten, verworfen. Vor diesem Hintergrund hat das Spielmobil in der derzeit finanzierten Projektform noch eine größere Menge der Fördergelder aus den Mitteln von Generation3 zur Verfügung. Während für die Öffentlichkeitsarbeit mehr Geld, als ursprünglich veranschlagt, aufgewendet wurde, konnten in nahezu allen anderen Haushaltsposten, v. a. im Bereich Honorare, Sachausgaben und Projektausgaben, Gelder eingespart werden. Wir denken darüber nach, den Finanzplan anzupassen. Auf Basis der zuletzt erfolgten Reflektion des bisherigen Projektverlaufs wurden die verschiedenen Gruppendynamiken aufgezeigt. Aus Sicht der Besucher*innen des Spielmobils war das Projekt ein Erfolg. Das Spielmobil wurde in allen Ortschaften Barsinghausens sehr gut angenommen. Kinder, Jugendliche und Eltern haben sich mehrfach gewünscht, dass das Spielmobilprojekt fortgeführt wird und das Angebot in den Orten dauerhaft aufrechterhalten wird. Daher möchten wir gerne an unseren Erfolgen und positiven Erfahrungen anknüpfen und das Projekt mit den übrigen Mitteln fortsetzen. Wir beantragen eine Projektfortsetzung um die maximale Laufzeit bis zum 31.05.2018 und freuen uns über die Projektverlängerung.

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