Ob im Sport, auf der Straße, in der Bahn oder in der Schule, wir begegnen den verschiedensten Menschen mit all ihren individuellen Eigenschaften und müssen mit ihnen auskommen. Am besten gelingt das durch einen respektvollen Umgang. Insbesondere Jugendlichen wird nicht selten vorgeworfen, sie seien respektlos. Sie werden mit Aussagen konfrontiert, sie würden zu waghalsig im Straßenverkehr fahren, auf Demonstrationen am ehesten zu Gewalt neigen und als Nachbarn oder Mieter-innen wären sie oft zu laut. Jugendliche gelten insgesamt als radikaler, rücksichtsloser und extremer als der Rest der Gesellschaft.
Generation3 sieht diese "Radikalität", die einige Jugendliche mitbringen, auch. Doch Radikalität ist nicht ausschließlich negativ. Vielmehr ist diese auch Antrieb dafür, etwas zu bewegen, Triebwerk für den Mut, etwas zu verändern, und die Lust am Mitgestalten. Junge Menschen brauchen Freiräume, um das Potenzial was in ihnen steckt entfalten zu können und diese „positive“ Radikalität in die Gestaltung von Einrichtungen, Angeboten und Begegnungen einbringen zu können. Es müssen Möglichkeiten geschaffen werden, die Welt in all ihren Facetten kennenzulernen, sie zu verstehen und am wichtigsten: sie mit den eigenen Ideen so zu verändern, dass jeder Mensch sich ausleben kann. Der Schlüssel zu gelingenden Zusammenleben ist Respekt, gegenüber Menschen, ihrer Persönlichkeit, ihrem Leben, ihren Ansichten und ihren Ideen.
Genau darauf versucht das Motto zum Schwerpunktthema „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ bei Generation3 aufmerksam zu machen: Respekt radikaler machen! meint vor allem: Wörtern auch Taten folgen zu lassen.
Geäußerte Kritik an Organisationen und Projekten darf von Verantwortlichen nicht einfach bloß hingenommen werden. Ehren- und Hauptamtliche stehen innerhalb ihrer Strukturen in der Pflicht, Situationen, in denen kein toleranter Umgang stattfindet, oder Bereiche, in denen sich nicht alle Menschen gleichstark einbringen können, konsequent zu identifizieren und sich Möglichkeiten zu überlegen, diese Benachteiligungen, Vorurteile und Ressentiments gemeinsam mit Jugendlichen zu verändern und ihnen entgegenzuwirken. Wie das im Einzelnen aussieht ist euch überlassen.
Durch eine radikal respektvolle Haltung gegenüber den Mitmenschen wird Gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit, populistischen und rassistischen Tendenzen etwas entgegengesetzt und werden diesen Gefahren für ein demokratisches Zusammenleben in der Gesellschaft das Futter und die Grundlage entzogen. Und durch ihre Freiräume, ihre Dynamik und ihre Jugendlichkeit bietet gerade die Jugendarbeit hierfür geeignete Rahmenbedingungen!
Begleitende Fragen für die inhaltliche Auseinandersetzung in den Angeboten oder für die Entwicklung passender Projekte könnten sein:
Viele spannende Impulse und methodische Anregungen finden sich auch bei den Projekten „Map The Gap“, das der Landesjugendring gemeinsam mit dem Zentrum für demokratische Bildung durchgeführt hat, und neXTkultur.
Beste Wirkung | Beste Vielfalt | Beste Experimente
Eure Ideen und euer Engagement sind das BESTE für die Jugendarbeit in Niedersachsen! Das Förderprogramm Generation³ unterstützt euch dabei. Hier könnt ihr Neues ausprobieren, euch qualifizieren, euch ehrenamtlich engagieren. Generation³ steht für mehr Beteiligung, Engagement und Vielfalt! Bei Fragen wende dich an info(at)generationhochdrei.de